Auch die Raiffeisenbank sei von Corona betroffen gewesen, wie Reisenleiter auf WZ-Nachfrage erläuterte. Die Kundenfrequenz sei gesunken und damit auch weniger Geschäft gemacht worden. Als Mittler für die Politik habe aber man aber auch den Kunden mit Sonderkrediten unter die Arme greifen können.
Die Bank habe die Marktpositionen in einigen wichtigen Bereichen behaupten und ausbauen können. Die Bilanzsumme erhöhte sich deutlich um 16,6 Prozent. Im sechsten Jahr in Folge sei ein ausgesprochen erfreulicher Zuwachs von 19 Millionen Euro im Kreditgeschäft erzielt worden. Berücksichtige man, dass rund 34 Millionen Euro an Darlehen planmäßig getilgt wurden und weitere 14 Millionen Euro an Sondertilgungen vorgenommen wurden, „sieht man erst, welche Leistung die gesamte Mannschaft im letzten Jahr erbracht hat“, teilte Reisenleiter nicht ohne Stolz mit. Doch werde das extrem niedrige Zinsniveau, nach wie vor, wie bei vielen anderen regional tätigen Banken, seine Spuren in den geplanten Betriebsergebnissen der nächsten Jahre hinterlassen. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit würden deshalb kontinuierlich Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Bank sowie zur Ertragsstabilisierung vorgenommen.
Die beiden Vorstände freuten sich, ihren Mitgliedern und Kunden ein Versprechen geben zu dürfen: „Nach wie vor halten wir an unseren fünf Geschäftsstellen, neben der Hauptstelle in Bad Windsheim und ihren Öffnungszeiten fest, solange dies betriebswirtschaftlich darstellbar ist. Daneben bieten wir digitale Beratung sowie Online-Terminplanung für technikaffine Kunden an.“ Das bestätigte Reisenleiter auf WZ-Nachfrage. Die Kundennähe sieht er als Vorteil einer kleineren Bank. „Wir können gut mit und von unseren Kunden leben.“
Das Warengeschäft wurde Anfang 2020 in die Firma RLH Agrar GmbH übertragen, an der die Raffeisenbank Bad Windsheim mit etwa 26 Prozent beteiligt ist. Laut Vorstandsbericht liege der beabsichtigte Neubau des Lagers in Markt Erlbach im Zeitplan. Durch den Standortneubau werde die Zukunftsfähigkeit der Firma RLH Agrar GmbH gestärkt.
Bei der Verwendung des Jahresüberschusses von 480 500 Euro wurde unter anderem eine Dividende von drei Prozent beschlossen. Im Aufsichtsrat gab es personelle Veränderungen: Herbert Düll aus Ipsheim war nach 15 Jahren aufgrund des Überschreitens der satzungsgemäßen Altersgrenze von 65 Jahren ausgeschieden. Als sein Nachfolger wurde Jürgen Schurz aus Lenkersheim in das Gremium gewählt. Turnusgemäß wurde außerdem Gabriele Hartmann aus Bad Windsheim als Aufsichtsrätin wiedergewählt. Text: Claudia Lehner / Windsheimer Zeitung